Data Spaces: Innovations-Chance für Österreichs Daten-Schrebergärtner?

Veröffentlichung: Mai 5, 2024
Autor: Reinhard Willfort
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„Sie können Daten ohne Informationen haben, aber Sie können keine Informationen ohne Daten haben.“

Daniel Keys Moran

Als ich vor einigen Monaten das erste Mal den Begriff „Data Space“ entdeckt hatte, war ich zuerst irritiert. Als Telematiker habe ich doch einige Modelle kennengelernt, wie man Daten speichern und verbreiten kann. Was ist daran also neu und innovativ? Schon in der Wissensmanagement-Forschung war der Begriff „Daten“ sehr klar zu beschreiben, hingegen haben wir mit Kollegen stundenlang diskutiert, was Informationen oder Wissen ist. Es stellte sich für mich damit die Frage, wozu man nun ein neues Modell bzw. die Bezeichnung „Data Spaces“ für das Management von Daten braucht?

Durch ein Gespräch mit Vorstandsmitgliedern der DIO – Data Intelligence Offensive für Österreich konnte ich schnell erkennen, welche Idee hinter den Data Spaces liegt und welche Innovationspotenziale damit verbunden sind. „Daten sind das neue Öl“: Damit wird auf den Wert von Daten in der aktuellen Zeit angespielt. Ich würde sagen, dass der Vergleich etwas hinkt, da sich Daten mehrfach nutzen lassen und ein Fass Öl nur einmal. Der Wert von Daten entsteht aber vor allem in der Vernetzung und kollektiven Nutzung. Es bringt wenig, nur den eigenen Datenschrebergarten zu bewirtschaften.

Welchen Mehrwert bringen Data Spaces und für wen?

Das Konzept der Data Spaces liefert einen Marktplatz für Daten, wo jeder Datenersteller seine Daten in einem Datenraum unter Einhaltung von speziellen Spielregeln einbringen kann oder Zugriff auf relevante Daten bekommt. Die Datenbasis kann eine gute Grundlage für neue Geschäftsmöglichkeiten für jede:n einzelne:n Nutzer:in liefern. Die relevanten Daten eines Data Space Mitglieds werden dazu laufend von der lokalen (freigegebenen) Quelle in den Data Space gespiegelt. Und diese Daten können mit einem „Smart Contract“ auch ein Regelwerk für die Nutzung beinhalten. Damit lässt sich der Zugang zu Daten sehr exakt und feingranular regeln.

Nachdem es in Österreich viele unterschiedliche „Datenschrebergärtner“ gibt, wo man meist gar nicht weiß, was sich hinter der Hecke verbirgt, ergibt sich durch die selektive Bereitstellung von Daten eine große Innovations-Chance zur Entwicklung neuer Lösungen und Applikationen. Ermöglicht wir diese durch mehr Transparenz und intelligente Datenvernetzung über unterschiedliche Branchen hinweg. Die kommunale Schneeräumung greift z.B. schon längst auf Wetterdaten zu, um Einsatzpläne für Fahrzeuge und Fahrer:innen zu optimieren. Welche weiteren Daten wären für diese Anwendung noch interessant zu vernetzen und welche weiteren Vorteile könnten daraus entstehen?

Wie kann man in der Datenökonomie mitspielen?

Nahezu jedes Unternehmen produziert Daten. Eine erste Überlegung im Sinne der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle kann die Klärung der Frage sein, für wen diese Daten noch relevant sein könnten? Daraus ergeben sich Kooperationsmöglichkeiten, wo jemand Daten gegen Daten tauschen oder sich jemand den Zugang zu Daten kaufen könnte. Die Transparenz und Datenvielfalt könnte auch eine Kreativquelle im Innovationsprozess sein, wodurch neue Applikationen entstehen, die bisher singulär als Unternehmen nicht möglich waren. Unter der Domäne data.gv.at findet man z.B. heute schon Daten zu unterschiedlichen Sektoren. Die internationale Wissensbasis und Standardisierung zu Data Spaces ist in der International Data Spaces Association gebündelt.

Aktuell etablieren sich lokale Data Space Provider, die für das erforderliche Vertrauen der Datenspeicherung sorgen müssen. Die Datensicherheit und auch die Datenintegrität werden ausschlaggebend für die Teilnahme am Netzwerk sein. Für viele Applikationen wird die lokale Vernetzung auch nicht ausreichen. Zumindest eine europäische Dimension wird anzustreben sein und dazu gibt es auch bereits regulatorische Abstimmungen und Regelwerke.

Welche Perspektiven werden Data Spaces für dein Unternehmen eröffnen und welche Daten sind dazu besonders wichtig?

Ich freue mich auf Feedback und wünsche einen erholsam-kreativen Sonntag!

Reinhard Willfort, Innovationsdoktor, www.willfort.at

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