Ich freue mich auf die Fortsetzung des wöchentlichen Austauschs im Schwerpunkt Innovation im neuen Jahr und melde mich zum Auftakt mit dem Ergebnis meiner kleinen Kund:innenbefragung zum Newsletter-Titel: Mehr als die Hälfte hat für „Let’s innovate togehter!“ gestimmt. Ich bin recht glücklich damit und nehme den 1. Newsletter 2024 zum Anlass diese „kleine Innovation“ umzusetzen. Danke für die Unterstützung bei der Auswahl!
Nachdem ich seit 12 Jahren auch für das Expertenforum im Wirtschaftsmagazin der Kronen Zeitung schreiben darf (österreichische Tageszeitung mit der größten Reichweite von 1,7 Millionen Leserschaft), war ich inzwischen nicht ganz untätig und sende den aktuellen Beitrag vom 5. Jänner mit diesem Newsletter als einen weiteren Impuls zum Thema Künstliche Intelligenz (KI):
Wieviel menschliche Intelligenz braucht man, um mit der „künstlichen Intelligenz“ (KI) in Zukunft gut arbeiten und leben zu können? Diese Frage wird besonders heuer im Superwahljahr 2024 relevant, denn wir werden vermehrt KI-produzierte oder durch KI angereicherte Inhalte sehen, die unsere Entscheidungen an der Wahlurne beeinflussen könnten. Wir werden also lernen müssen, Deepfakes (digitale Medien, die mit Hilfe von KI absichtlich verändert wurden) von seriösem Content zu unterscheiden.
Der österreichische Staat (konkret das Bundesministerium für Finanzen) hat mit einer „KI-Servicestelle“ für Unternehmen, Medien und Bürger:innen vorgesorgt und will damit die Rechtssicherheit und Anwendungskompetenz fördern. Und wir haben dazu begleitend ein „AI Advisory Board“ aus hochkarätigen KI-Fachleuten bekommen. Meine erste Assoziation dazu war der im Jahr 2017 etablierte „Roboter-Rat“, der auch im Kontext von KI vorgestellt wurde. Was dieser Rat seit dem Launch bewegt hat, wäre ein interessanter Benchmark für die KI-Servicestelle. Die 93 Empfehlungen des 2023 einberufenen Klima-Rats warten auf jeden Fall noch auf etwas Umsetzungsenergie.
Wir sind in Österreich offensichtlich geneigt uns „schützen zu lassen“ anstatt einer kritischen und konstruktiven Auseinandersetzung mit neuen Tools und Trends zu starten. Bereits im Bereich der digitalen sozialen Medien hat sich gezeigt, dass der Lernprozess hochkomplex ist und nur durch eigene Erfahrungen vertieft und nachvollzogen werden kann.
Es ist also ähnlich wie beim Schifahren: Man kann Bücher dazu lesen und sich auch erzählen lassen, wie es geht. Die Stunde der Wahrheit und die tiefe Lernerfahrung ist letztlich damit verbunden, sich auf die Bretter zu stellen und eine Abfahrt zu wagen. Bei KI werden wir diese Erfahrung im Jahr 2024 bereits brauchen, um KI in unsere Arbeits- und Informationswelt optimal einzubauen.
Ich wünsche für den 8.1.2024 einen guten Start in eine (vermutlich) ähnlich intensive Arbeitswelt wie vor Weihnachten. Die letzten 2 Wochen waren verdächtig ruhig… Es liegt an uns die durch neue (KI-) Tools ermöglichte Arbeits- und Wissensproduktivität für mehr persönliche Freiheiten zu nützen und nicht mit neuen Arbeiten zu füllen. Etwas mehr Zeit für die Verwirklichung guter Vorsätze, für die eigene Weiterentwicklung und für Familie und Sport können wir 2024 sicher gut gebrauchen!
Wie geht es dir mit dem Thema Künstliche Intelligenz? Welche Tools sind schon reif genug, um sie in die persönliche Arbeitswelt zu integrieren? Wie kann man sich vor Missbrauch und Deepfakes schützen?
Ich freue mich wie immer auf Feedback und wünsche noch einen erholsam-kreativen Sonntag!
Reinhard Willfort, Innovationsdoktor, www.willfort.at