Wieviel KI steckt bereits in deinem Unternehmen?

Veröffentlichung: Februar 25, 2024
Autor: Reinhard Willfort
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Quelle: MS Bing | Image Creator

Für mein Unternehmen könnte ich diese Frage aktuell nicht beantworten. Ich weiß aber, dass nahezu alle Mitarbeiter:innen bereits vor dem Start des aktuellen Hypes mit KI-Tools gearbeitet oder zumindest damit experimentiert haben. In letzter Zeit ist die Intensität deutlich angestiegen und es fällt auch in einem Unternehmen mit knapp 25 Köpfen schwer den Überblick zu bewahren. Es wäre aber sehr hilfreich die Erfahrungen zu unterschiedlichen Tools und Einsatzgebieten sichtbar zu machen und untereinander auszutauschen.

Die Anzahl unterschiedlicher KI-Tools wächst täglich. Wenn ich in meinen Keynotes zu „digitalinnovation“ das Publikum frage, wer schon einmal ChatGPT verwendet hat, sind mehr als 80% der Hände in der Höhe. Natürlich sind meine Zuhörer:innen mit dem Ziel gekommen, sich mit neuen Themen, Zukunft und insbesondere mit Innovation zu beschäftigen. Insofern ist dieses Publikum keine repräsentative Gruppe, aber es fällt auf, dass die Versuchung KI einzusetzen offensichtlich größer ist als bei anderen Anwendungen bisher. Ich erinnere mich an die zaghaften Versuche das „Unternehmenswissen“ in Wiki-System zu dokumentieren, wo die Begeisterung schnell wieder vorbei war.

Was macht KI-Tools so interessant und attraktiv?

Einer der größten Aha-Effekte beim Einsatz von ChatGPT ist die Qualität der Antworten an einen Chatbot. Bisher war man gewohnt, dass man bei dieser Art von Tools bei sehr einfachen Fragen sehr einfache Antworten bekommt. Bei KI-Chatbots hat man nun den Eindruck, dass die Interaktion sehr menschenähnlich abläuft und ähnlich wie bei Alexa oder Siri recht brauchbare Antworten kommen (natürlich nur mit Einschränkungen). Dazu kommt, dass das komplexe Sprachmodell im Hintergrund mit jeder Eingabe besser wird, es „lernt“.

Unsere Tests, Open Source Modelle in der Softwareentwicklung haben gezeigt, dass die Antwortqualität von der Komplexität oder besser gesagt der „Mächtigkeit“ des Sprachmodells abhängt. Wenn das Sprachmodell nicht ausreichend trainiert ist oder zu wenige Daten beinhaltet, sind die Antworten auch schwach. An dieser Stelle hat ChatGPT mehrere Jahre Training und mehrere Milliarden Investment Vorsprung. Es zeigt sich aber, dass man in speziellen Wissensbereichen durchaus Chancen hat eigene Modelle zu entwickeln.

Damit ist auch klar, dass jeder Anbieter von Sprachmodellen auch hohes Interesse hat, dass Fragen und Feedback von User:innen in das Sprachmodell als Trainingsdaten einfließen. Der Deal ist wie bei Social Media: „Du kannst gratis damit arbeiten, aber ich will deine Daten!“. Für ein privates Experiment ist die Hürde dafür sehr niederschwellig, auch die Auswirkungen sind vermutlich nicht dramatisch. Aber wer will schon die interne Unternehmenskommunikation zu Innovationsvorhaben oder Marketing und Vertrieb über ein Chat-Fenster in die USA senden?

Es ist also Vorsicht angesagt, wenn die interne Nutzung von KI-Tools mit hoher Geschwindigkeit eine hohe Durchdringung erreicht. In einem ersten Schritt sollte man auf jeden Fall die menschliche Intelligenz anzapfen und eine Übersicht über bereits eingesetzte Tools, Anwendungsgebiete und Erfahrungen abfragen. Die Interaktion kann bereits eine Einschränkung unterschiedlicher Tools und auf jeden Fall auch eine Sensibilisierung liefern. Bei großen Unternehmen sollte es ein Regelwerk dazu geben welche Software-Tools eingesetzt werden dürfen, aber die aktuell hohe Versuchung KI-Tools einzusetzen könnte eventuell am Regelwerk vorbei gehen.

 

Fazit: Der Einsatz von KI-Tools bekommt eine zunehmend hohe Durchdringung und wird in Zukunft die Effizienz, aber auch die Kreativität am Wissensarbeitsplatz deutlich erhöhen. Wir müssen uns dem Thema stellen, aber auch Wissen dazu aufbauen, um Gefahren zu erkennen und Erfahrungen dazu zu teilen. Daraus leite ich folgende Fragen für die Unternehmens-Sphäre ab:

  • Welche KI-Tools werden im Unternehmen bereits erfolgreich eingesetzt?
  • Für welche Einsatzgebiete und Arbeiten gibt es Potenzial ein KI-Tool zu verwenden?
  • Welche Erfahrungen und Wünsche haben die Mitarbeiter:innen dazu?

Ich freue mich auf Feedback und wünsche wie immer einen erholsam-kreativen Sonntag!

Reinhard Willfort, Innovationsdoktor, www.willfort.at Let’s innovate together!

Tipp für die Unterstützung bei KI-Fragen:

Das Netzwerk der 228 European Digital Innovation Hubs (EDIH) bündelt Know-how zu innovativen Technologien und speziell zu Künstlicher Intelligenz. 151 EDIHs verfügen über eine Basisfinanzierung für die unkomplizierte Unterstützung von Unternehmen und dem öffentlichen Sektor in der digitalen Innovation. Der EDIH Crowd in Motion beschäftigt sich mit der technologischen Verbindung von menschlicher Intelligenz mit künstlicher Intelligenz und setzt dazu Crowdsourcing Tools ein.

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